Die betriebswirtschaftlichen Begriffe und Modelle von Markenpersönlichkeit und Unternehmensstrategie wurden bisher meist auf Produkte, Dienstleistungen und Organisationen bezogen, eher selten auf die Art, wie sich eine Organisation im Raum, in der Gestaltung ihrer Areale, Gebäude und Innenräume zeigt. Den Spezialisten der raumbezogenen Kreativ-, Planungs- und Bauwirtschaft wiederum sind Denkweisen und Begriffe der Markentheorie, des Marketings und Managements lange fremd geblieben.
Idee
Doch je mehr der Dienstleistungsbereich expandiert, je mehr Angebote intangibel und komplex werden, desto mehr kommt dem Raum ihrer Herstellung eine Bedeutung als Ort der Profilierung zu. So versuchen heute nicht nur Banken und Versicherungen sich mit einer Corporate Architecture von Wettbewerbern abzuheben, sondern auch Hotels, Spitäler, Pflegeheime, ja ganze Städte und Destinationen. Und in Zeiten grösser werdender Leerstände sind auch Immobilienbesitzende immer mehr daran interessiert, nicht gestalterische Dutzendware anzubieten, sondern Wohn- und Bürogebäude mit anziehender Gestaltung und Atmosphäre.
Qualitätsvolle Baukultur, emotionale Anziehungskraft, fallen in Neu- und Umbauprojekten nicht einfach in den Schoss, man muss sie wollen und zu realisieren wissen. Hier ist primär der Bauherr gefragt. Doch niemand hat gelernt, Bauherr zu sein. Hier setzt das Bauherren-Programm des IMP-HSG an. Es unterstützt Managementverantwortliche in öffentlichen und privaten Unternehmen und Organisationen sowie Führungskräfte der Baubranche. Es schlägt die Brücke zwischen der betriebswirtschaftlichen und der bauwirtschaftlich-gestalterischen Betrachtung von Strategie sowie zwischen dem Managementdenken des Bauherrn und jenem des Architekten und Planers.
Umsetzung
In einem ersten Schritt werden dabei, basierend auf der Markenpersönlichkeit und den Markenwerten, die Gestaltungsstrategie abgeleitet und die anzustrebende Raumatmosphäre definiert. Diese Vorgaben fliessen in ein Architekten-Briefing ein und werden in einem zweiten Schritt im Raumdesign umgesetzt. In diesen Entwurfs-, Planungs- und Realisierungsprozessen hilft das Instrument des Building Information Modelling BIM, denn es ermöglicht eine frühere und stärkere Einbindung des Bauherrn und ein strafferes Management.
Die Wissensvermittlung erfolgt beim Bauherren-Programm über Publikationen (siehe Link Publikationen), über Vorlesungen an mehreren Universitäten und Hochschulen sowie über Vorträge und Weiterbildungsveranstaltungen, die in Kooperation mit Verbänden wie Hotelleriesuisse, Bern oder spezialisierten Firmen wie der Wüest Partner AG, Zürich konzipiert und organisiert werden (siehe Link zu Aktivitäten). In Inhouse-Workshops in Firmen oder Hotels kann dann ganz individuell auf die Bedürfnisse von Organisationen und Standorten eingegangen werden.
Das Bauherren-Programm ist an der Universität St. Gallen am Institut für Systemisches Management und Public Governance / Forschungszentrum Tourism and Transport angesiedelt, und zwar bei den Professoren Christian Laesser und Pietro Beritelli. Es wird seit seiner Gründung 2016 von Dieter Pfister geleitet.